Zum Brief der ÖDP im Kreistag Rottal-Inn an Dr. Markus Söder schreibt die Grüne Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger:

«Die Zahlen des LGL (Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) sind weder falsch noch unbrauchbar. Menschen, die in Quarantäne gehen müssen, werden von den Gesundheitsämtern nach ihrem Impfstatus gefragt. Wenn die Person keine Angaben dazu machen will, wird automatisch die Spalte „ungeimpft“ angekreuzt. In jeder Veröffentlichung weist das LGL in der Fußnote ausdrücklich darauf hin, es wird also nichts verdreht und nichts vertuscht. Wer sich ehrlich für die Pandemie und die Möglichkeiten der Impfung interessiert, hat das auch gelesen.

Wir Grüne schlagen als Lösung eine dritte Spalte in der Erhebung vor:
So kann man auch den Status ‚unbekannt‘ ankreuzen. Diese Änderung dient als Verbesserung der Statistik, an der Gesamtlage wird sie nichts verändern. Die Gesamtinzidenz bleibt gleich. Die Zahlen der Geimpften bleiben damit gleich, die Inzidenz der Ungeimpften könnte sich aufteilen in ‘sicher nicht geimpft‘ und ‘unbekannt‘, was in meinen Augen gleichbedeutend ist mit ‘wahrscheinlich nicht geimpft‘.

Die Kliniken erheben den Impfstatus übrigens selbstständig unabhängig von der LGL. Wer also auf unsere Intensivstationen blickt, bekommt ein eindeutiges Bild: Gestern wurden auf der Intensivstation in Eggenfelden neun Menschen beatmet. Zwei von ihnen sind geimpft und haben ein Durchschnittsalter von 75 Jahren. Sieben sind ungeimpft und der Altersdurchschnitt liegt bei 56 Jahren. Man kann es drehen wie man will: Alle verfügbaren Zahlen zeigen deutlich, dass die Impfung das Infektionsrisiko und das Risiko eines schweren Verlaufs deutlich reduzieren. Wir Grüne können den Menschen in Rottal-Inn nur raten, dringend darüber nachzudenken, ob eine Impfung nicht doch die beste Entscheidung ist.»