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Rosi Steinberger, verbraucherschutzpolitische Sprecherin, vertritt die grüne Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss "Ei". Ihrer Ansicht nach hätte der Skandal, der mindestens ein Todesopfer forderte, vermieden werden können, wenn die Staatsregierung von Anfang an korrekt kontrolliert und gehandelt hätte.
„Der Salmonellenskandal bei Bayern-Ei offenbart das Versagen des bayerischen Kontrollsystems inklusive der zuständigen Minister, die viel zu wenig zum Schutz der bayerischen Verbraucherinnen und Verbraucher getan haben. Es hat den Anschein, als würde hier ein großes Unternehmen geschont – und das zulasten der Menschen. Es ist unverständlich, warum die Firma Bayern-Ei nicht wesentlich schneller als Ursache des Salmonellenausbruchs identifiziert wurde.“
Der Untersuchungsausschuss müsse zudem eine nachhaltige Wirkung entfalten, so Rosi Steinberger weiter. „Wir müssen nach strukturellen Fehlern im Kontrollsystem suchen. Kann es sein, dass man in Bayern Hinweise aus anderen Ländern ignoriert hat? Weshalb hat man aus früheren Lebensmittelskandalen offensichtlich nichts gelernt? Ein Skandal von dieser Dimension darf bei uns nie mehr passieren!“ Das Gremium hat noch vor der parlamentarischen Sommerpause 2017 seine Arbeit aufgenommen.
Rosi Steinberger bemängelt lückenhafte Kontrollen bei Großbetrieben wie der Firma Bayern-Ei, die die Lebensmittelsicherheit gefährden.
Rosi Steinberger zieht ein Fazit der 4. Sitzung mit der Befragung der Zeuginnen und Zeugen: Im Untersuchungsausschuss gestern wurden 9 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ministerien und vom Obersten Rechnungshof vom Untersuchungsausschuss "Bayern-Ei" befragt. Es ging um wesentliche Informationen zur Lebensmittelkontrolle allgemein, zur Risikobewertung der Betriebe, zur Korruptionsprävention und zu den Lehren aus vergangenen Untersuchungsausschüssen. „Der Untersuchungsausschuss Gammelfleisch wurde nie evaluiert“, stellt Rosi Steinberger fest. „Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, wenn der Oberste Rechnungshof nun genau die gleichen Mängel festgestellt hat, wie sie schon 2006 vorhanden waren. Allerdings wird der ORH-Bericht nun im Umweltministerium „wie ein Gebetbuch“ behandelt. Das lässt hoffen, dass viele Anregungen auch umgesetzt werden. „Ein Betrieb in der Größenordnung von 300.000 Legehennen ist durch ein Landratsamt in einer vernünftigen Zeit nicht kontrollierbar“, das wurde gestern eindeutig festgestellt. Es gäbe allerdings seit 2006 die Möglichkeit, die Spezialeinheit des LGL bei Kontrollen zuzuziehen. Von dieser Möglichkeit wurde aber nur selten Gebrauch gemacht. „Die einzige mir bekannte Großkontrolle bei Bayern-Ei erfolgte erst im Mai 2015, als der Skandal schon offensichtlich war“, so Steinberger. „Fraglich ist, ob die Landratsämter so viel Einfluss haben sollen.“ Die Einstufung der Risikoabschätzung erfolgt ausschließlich durch die Kreisverwaltungsbehörden. Nach dieser Einschätzung bemisst sich aber der Kontrollumfang eines Betriebs. Die Kontrollpläne der Landratsämter werden weder von den Regierungen, noch vom LGL überwacht. Ob die Betriebe die vorgeschriebenen Eigenkontrollen durchführen, wird auch nur einmal im Jahr überprüft. „Das ist eindeutig zu wenig“, moniert Steinberger. Es wäre besser, die Betriebe müssten die Ergebnisse aller Proben sofort an die zuständige Behörde weitergeben. Darüber hinaus können die Landkreise selbst einschätzen, ob sie genug zur Korruptionsprävention machen. Eine einfache Belehrung der Angestellten reiche da oft schon aus. „Wichtig wäre aber eine Rotation der Amtstierärzte und die strikte Einhaltung des 4-Aupenprinzips“, so Steinberger.
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29.01.2018 Anfrage Amtliche Nachkontrolle der Firma Bayern Ei vom 02.05.2014
23.10.2017 Anfrage Einsatz der Spezialeinheit zur Kontrolle der Fa. Bayern-Ei-Betriebe
31.01.2017 Dringlichkeitsantrag Bayern-Ei: Die Wahrheit muss auf den Tisch
28.12.2015 Antrag Causa Bayern-Ei unverzüglich aufklären
10.12.2015 Dringlichkeitsantrag Bayern-Ei – lückenlose Aufklärung
25.05.2015 Anfrage Salmonelleninfektion in Europa und ihre Konsequenzen
31.07.2015 Anfrage Fa. Bayern-Ei - Kontrollen
12.08.2015 Anfrage Fa. Bayern Ei, Verbot Inverkehrbringen von Eiern als Lebensmittel
30.09.2015 Dringlichkeitsantrag Vorgänge um Bayern-Ei umfassend aufklären
10.12.2015 Dringlichkeitsantrag Bayern-Ei – lückenlose Aufklärung
28.12.2015 Dringlichkeitsantrag Causa Bayern-Ei unverzüglich aufklären
20.04.2016 Dringlichkeitsantrag Zeitplan für die Neuorganisation der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung
06.06.2018 Rede zum Schlussbericht des Untersuchungsausschusses Ei
19.07.2017 Rede zur Einsetzung des Untersuchungsausschusses Eihttps://rosi-steinberger.de/userspace/BY/r_steinberger/2017_Dokumente/20170201_Rede_Plenum_Bayern-Ei_komplett.pdf
01.02.2017 Rede zum Dringlichkeitsantrag BayernEi: Die Wahrheit muss auf den Tisch
10.12.2015 Rede zum Dringlichkeitsantrag Bayern-Ei -lückenlose Aufklärung
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