Erwin Huber nimmt TTIP nicht ernst

Leserbrief von MdL Rosi Steinberger zum Sommerinterview mit Erwin Huber im Straubinger Tagblatt vom 15.08.2014

"Im Sommerinterview des Straubinger Tagblatts meint Erwin Huber, ein flammendes Plädoyer für das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP halten zu müssen. Er verspricht sich davon Wachstum, Arbeitsplätze und den Abbau von Zöllen. Damit betet Huber die Argumente der Großkonzerne nach. In Wirklichkeit erwartet selbst die EU von TTIP nur ein Wachstum von 0,5 Prozent in zehn Jahren und einen minimalen Anstieg der Arbeitsplätze. Und die Zölle zwischen EU und USA sind bereits jetzt kaum noch vorhanden. Bei Autos z.B. erheben die USA nur einen Zoll von 2,5 Prozent. Im Gegenzug müssen auf amerikanische Autos bei uns sogar zehn Prozent bezahlt werden. Von einer Aufhebung der Zölle würde also vor allem die amerikanische Autoindustrie profitieren.

Zum Thema Gentechnik fällt Huber gar nichts ein, außer, dass er nichts gegen Äpfel aus Amerika hätte. Da hat Erwin Huber anscheinend noch nie was von Monsanto und Co mitbekommen, die nur darauf warten, über das Freihandelsabkommen die Zulassung gentechnisch veränderter Lebensmittel und Sorten einklagen zu können. Auch der bayerische Landtag hat sich zu TTIP mehrmals sehr skeptisch geäußert und vor einer Aushöhlung unserer Verbraucherschutzstandards gewarnt. Ich würde mir wünschen, dass sich der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses besser über TTIP und seine Auswirkungen auf Verbraucherschutz, Daseinsvorsorge und soziale Standards informiert und die Risiken dieses Abkommens nicht komplett ausblendet."

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>