Oberpfalz: Hotspot der Artenvielfalt

Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion in der Oberpfalz

„Landwirtschaft und Umwelt im Dialog“: unter diesem Motto tourt die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen derzeit quer durch Bayern; das Ziel: miteinander sprechen statt übereinander. Ihre Oberpfalz-Tour führte die beiden Abgeordneten Gisela Sengl und Rosi Steinberger zusammen mit den Oberpfälzer Landtagsabgeordneten Anna Schwamberger und Jürgen Mistol dazu in den Naturpark Hirschwald und auf einen Rotvieh-Betrieb.

Naturschutz, Umweltbildung, Erholungsgebiet und nachhaltige Regionalentwicklung: das alles leistet der Naturpark Hirschwald. Er bietet einen Lebensraum für viele seltene Insekten- und Vogelarten und leistet so einen unersetzlichen Beitrag zur Artenvielfalt in der Region. Umgeben von artenreicher Wacholderheide erläuterten Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager und die beiden Ranger Christian Rudolf und Jonas Nelhiebel den Landtagsabgeordneten ihre Arbeit und das Konzept des Naturparks. Die beiden Ranger vermitteln zwischen den Belangen des Naturschutzes, der Landwirt*innen vor Ort sowie den Bürger*innen, die den Naturpark Hirschwald zur Erholung nutzen. Mit Erfolg: es gibt im Naturpark erste Bruterfolge beim vom Aussterben bedrohten Wendehals.

Doch die Finanzierung der Ranger steht auf wackeligen Füßen: sie läuft zum Ende des Jahres aus und ist abhängig von der Fortschreibung im kommenden Staatshaushalt. Die grünen Landtagsabgeordneten sicherten ihre Unterstützung zu. „Die Ranger sind ein wichtiges Bindeglied zwischen den Landwirt*innen im Naturpark und dem Naturschutz“, betonte Rosi Steinberger, die Vorsitzende des Umweltausschusses. „Das gilt es zu bewahren und zu finanzieren.“

Neben Naturschutz und Umweltbildung hat sich der Naturpark Hirschwald auch die nachhaltige Regionalentwicklung auf die Fahnen geschrieben. Dabei werden die ansässigen Landwirt*innen bei der Vermarktung ihrer hochwertigen Lebensmittel unterstützt. Der Naturpark Hirschwald stehe hier

zwar noch am Anfang, doch die Erfahrung aus anderen Naturparken sei erfolgversprechend. Das Fazit der Landtagsabgeordneten: „Hier profitieren beide Seiten vom Naturpark Hirschwald: Die Umwelt und die Landwirtschaft.“

Wie die Umwelt auch vom Erhalt seltener Nutztierrassen profitieren kann, besichtigte die Delegation anschließend am Hof von Erika und Günther Sauer in Moosbach. Hier wird Rotes Höhenvieh in Mutterkuhhaltung gehalten. Diese alte Rinderrasse war lange in der Oberpfalz beheimatet, wurde aber dann sukzessive von Hochleistungsrassen verdrängt und ist nun vom Aussterben bedroht. Bei den Sauers stehen die rund 100 Rinder von Frühjahr bis Herbst auf der Weide – eine Haltungsform, die auch gut für die Umwelt ist. „Immerhin ist der Kuhfladen ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt“, betonte die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl augenzwinkernd.

Unter dem Motto „Erhalten durch Aufessen“ schaffen die Sauers außerdem mittels Direktvermarktung eine neue Nutzungsmöglichkeit für das Rote Höhenvieh. Die Kälber bleiben bei der Mutter und werden von ihr aufgezogen. Bis zu drei Jahre bekommen die Schlachtbullen Zeit, um zu wachsen. Anschließend geht es zur stressfreien Schlachtung in die bäuerliche Schlachtgemeinschaft im Nachbarort. Abgenommen werden Fleisch und Wurst anschließend von Privatpersonen und von Restaurants in der Umgebung.

Ein Konzept, das die Grünen Abgeordneten überzeugte: „So geht regionale Wertschöpfung“, freute sich Sengl. Auch die tierschutzgerechte Aufzucht auf der Weide, kurze Transportwege und schonende Schlachtung sei vorbildhaft. Rosi Steinberger: „Eine solche Tierhaltung können wirklich alle gutheißen: Landwirt*innen, Verbraucher*innen, Tiere und Umwelt!“

Auf dem Foto sind zu sehen.: Rosi Steinberger, MdL; Jürgen Mistol, MdL; Isabel Lautenschlager; Jonas Nelhiebel; Gisela Sengl, MdL; Christian RudolfDas Bild zeigt die Abgeordneten Rosi Steinberger und Gisela Sengl vor der Rotvieh-Weide in Moosbach. Im Hintergrund sind Rinder der Rasse Rotes Höhenvieh zu sehen. Sie haben rotbraunes Fell.

Naturpark Hirschwald

v.l.n.r.: Rosi Steinberger, MdL; Jürgen Mistol, MdL; Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager; Ranger Jonas Nelhiebel; Gisela Sengl, MdL; Ranger Christian Rudolf

Rotvieh Hof Sauer

Die MdL Gisela Sengl und Rosi Steinberger vor der Rotvieh-Weide der Familie Sauer

 



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