Zuwenig Hilfe für Opfer von häuslicher Gewalt

Die Zahlen sind erschreckend und alarmierend.  2014  fanden  1500 Frauen und ebenso viele Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt  in bayerischen Frauenhäusern.  4250 Frauen und Kinder jedoch mussten abgewiesen werden.  Flächendeckend fehlt es an Beratungsangeboten, an Frauenhausplätzen und  Fachpersonal, um Frauen und Kindern in dieser schwierigen  Lebenssituation Schutz und Hilfe  zu gewähren. Vor einigen Tagen besuchten  daher die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger, der Landshuter OB Kandidat Stefan Gruber und  Stadträtin Hedwig Borgmann die Landshuter Frauenhäuser, um sich ein Bild von der  Situation vor Ort zu machen. In Landshut gibt es zwei Frauenhäuser mit insgesamt  10 Plätzen, die für das Gebiet der Stadt Landshut und der Landkreise Landshut, Dingolfing-Landau  und Rottal/Inn zuständig sind. „Letztes Jahr hatten beide Frauenhäuser zusammen 330 Anfragen. 260 davon mussten wir aus Platzmangel abweisen“, so die Leiterin des AWO - Frauenhauses Angelika Hirsch. „Wir sind ständig voll belegt und können noch nicht einmal den Notfallplatz freihalten“. Letztes Jahr blieben die Frauen im Schnitt 131 Tage. „In dieser Zeit brauchen sie und vor allem die Kinder vielfältige Unterstützung und Betreuung“, ergänzt ihre Kollegin Gabi Unverdorben vom Frauenhaus der Caritas. Und da beginnt schon das nächste Problem. „Mit 1,25 Stellen für eine Sozialpädagogin und einer halben Stelle für eine Erzieherin pro Haus ist das nicht zu schaffen. Zusätzlich fehlen Stunden für eine Hauswirtschafterin und spezifische Hilfsangebote.  „Die so wichtige Öffentlichkeit- und Präventionsarbeit  kommt dann leider oft viel zu kurz“, ergänzt Angelika Hirsch. Ein weiterer Wunsch der beiden Einrichtungsleiterinnen ist eine bessere, zuverlässige, transparente Finanzierung der bayerischen Frauenhäuser.   „Leider versucht der Freistaat noch immer die Verantwortung für die Frauenhäuser auf die Kommunen abzuschieben“, erklärt Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger. „Die staatlichen Fördersätze müssen deutlich erhöht werden.  Es muss eine gesetzlich garantierte Finanzierung geben“. Auch OB Kandidat Gruber ist empört:  „Es kann nicht sein, dass Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind, keinen Schutz finden.  In Bayern herrscht ein regelrechter Versorgungsnotstand. Die Hilfsangebote sind absolut unzureichend.“

 

 



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