Ohu: Evakuierung von 212.000 Menschen innerhalb 24 Stunden im Katastrophenfall

Rosi Steinberger berichtet über veränderte Katastrophenschutzpläne an Atomstandorten

Im Innenausschuss des Bayerischen Landtags wurde heute auf Antrag der Grünen zu den veränderten Katastrophenschutzplanungen an Atomstandorten Bericht erstattet.

Als Reaktion auf die Atomkatastrohe in Fukushima wurden Anpassungen der Planungen als notwendig erachtet. „Leider weiß die Bayerische Staatsregierung noch nicht viel“, berichtet Rosi Steinberger, Abgeordnete der Grünen in Bayerischen Landtag. Eines aber wüsste man schon genau, nämlich dass der Radius des Evakuierungsgebietes von 10 auf 20 Kilometer ausgeweitet würde. „Am Atomstandort Ohu geht es demnach um 212.000 Menschen, die im Katastrophenfall innerhalb von 24 Stunden evakuiert werden müssen“ erklärt Steinberger. Alle Bundesländer müssten laut Planung Aufnahmekapazitäten von einem Prozent der Bevölkerung vorhalten. „Das sind in Bayern 120.000 Plätze für eine Evakuierung, damit sind dann gerade einmal 50 Prozent der Menschen in der Region Landshut versorgt“, stellt die Abgeordnete fest.

Ein weiterer Diskussionspunkt war laut Steinberger die Verteilung der Jodtabletten. Die Staatsregierung stehe auf dem Standpunkt, die Jodtabletten sollten erst im Katastrophenfall an die Bevölkerung ausgegeben werden. „Wie das praktisch funktionieren soll, ist mir ein Rätsel“, so Rosi Steinberger. „Im Ernstfall werden alle helfenden Hände gebraucht. Die Jodtabletten kann man bereits jetzt an alle Haushalte abgeben.“

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