Solider Grundschutz bei Isar 1? Frau Scharf, bitte lernen Sie schnell!

Nachdem das Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigung des neuen Castortyps für Siedewasserbrennelemente erteilt hat, haben sich die Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger und Martin Stümpfig mit der Aufforderung an das Umweltministerium gewandt, von E.ON ein Konzept für die schnellstmögliche Räumung des Nasslagers in Isar 1 zu verlangen. Die Räumung des Nasslagers dort müsse oberste Priorität haben, da der derzeitige Zustand höchst riskant sei.

In ihrer Antwort beruft sich die frischgebackene Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) nun leider nur auf das, was ihre Amtsvorgänger seit Jahren gebetsmühlenartig vortragen: nach wie vor bestehe ein „solider Grundschutz“ gegen Einwirkungen von außen, verändert hätte sich lediglich die Nachzerfallsleistung. Das mit der Lagerung der bestrahlten Brennelemente einhergehende Risiko wäre ohnehin gering und habe seit der Abschaltung des KKI 1 im Jahr 2011 deutlich abgenommen, heißt es in ihrem Antwortschreiben.

„Es ist sehr bedauerlich, dass sich die Umweltministerin diesem Thema nicht stellt und sie sich auf der Grundlage aktueller Informationen keine eigene Meinung bildet“ findet Rosi Steinberger.

„Der sogenannte „solide Schutz“ des Reaktorgebäudes bezieht sich auf das Jahr 1977, die Gefahrensituation hat sich seitdem erheblich verändert“ gibt die grüne Landtagsabgeordnete zu bedenken.

Auch die Bewertung der veränderten Strahlenbelastung hat nach Ansicht Steinbergers nichts mit der Realität zu tun: „Im Jahr 2012 sind 500 Brennelemente zusätzlich ins Becken gekommen, da kann man wohl nicht von einer Verringerung des Risikos sprechen“ zeigt sie sich empört.

Die Grünen werden bei diesem Thema nicht locker lassen und sich nochmals an Ulrike Scharf wenden. „Von der frisch berufenen Umweltministerin erwarten wir uns klaren Sachverstand statt leerer Worthülsen“ stellt Rosi Steinberger klar.

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