AKW Isar I: Nasslager so schnell wie möglich räumen

GRÜNE: Knapp 200 Tonnen radioaktiver Müll können in Castoren verpackt werden.

Die Landtags-Grünen fordern in einem Brief das Umweltministerium auf, sich für eine schnellstmögliche Räumung des Brennelementelagerbeckens im Atomkraftwerk Isar I einzusetzen. „Der Weg für eine Räumung des Nasslagers ist endlich frei“, erklärt der energiepolitische Sprecher Martin Stümpfig. Das Bundesamt für Strahlenschutz konnte vergangene Woche die Genehmigung erteilen, nachdem die Castor-Herstellerfirma Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) endlich die letzten Unterlagen eingereicht hatte.

Im Abklingbecken von Isar I lagern derzeit mehr als 1700 abgebrannte Brennelemente, also mehr als 300 Tonnen hoch radioaktiver Müll. „Nach unserem Informationsstand sind bereits jetzt mehr als 1000 Brennelemente soweit abgeklungen, dass sie in Castoren verpackt und in das am Standort vorhandene Zwischenlager gebracht werden können.“

„Eile tut not, denn die Situation im Abklingbecken ist höchst gefährlich“, so die niederbayerische Abgeordnete Rosi Steinberger. Stellenweise sei es lediglich durch eine 40 cm dicke Mauer geschützt und die Planungen für Isar I würden zudem aus den 60er Jahren stammen. Angesichts der technologischen Entwicklungen sei der von E.ON und früher auch vom Bayerischen Umweltministerium behauptete „solide Grundschutz“ längst Vergangenheit. „Das Abklingbecken von Isar I ist nicht ausreichend geschützt und stellt für die Menschen in einem großen Umkreis ein erhebliches Risiko dar, solange dort noch Brennelemente lagern.“

Bisher sei wenig geschehen und die Situation eher gefährlicher geworden. Denn durch die Entleerung des Reaktorkerns und die fehlende Genehmigung für den Castor-Behälter habe sich das Abklingbecken in den letzten Jahren weiter gefüllt. In keinem der 2011 stillgelegten deutschen Atomreaktoren würden so viele abgebrannte Brennelemente wie in Isar I lagern. „Aus unserer Sicht ein unhaltbarer Zustand, der unmittelbares Handeln erfordert“, so Martin Stümpfig und Rosi Steinberger fügt hinzu: „Das Umweltministerium sollte das Gespräch mit E.ON suchen, um die Räumung des Nasslagers schnellstmöglich zu erreichen.“

Den Brief der Landtags-Grünen finden Sie hier als PDF-Dokument.

zurück