Besuch beim Landschaftspflegeverband Landshut

Wenn Helmut Naneder und Tobias Lermer durch das Mettenbacher oder Grießenbacher Moos gehen, kommen sie nicht weit. Überall finden sie seltene Pflanzen, wie das Sumpfherzblatt oder den Teufelsabbiss. Dazwischen haben fingernagelgroße Kreuzspinnen ihr Netz gesponnen. Tobias Lermer ist der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Landshut, Helmut Naneder ist Fachberater mit Schwerpunkt Ökokonto- und Ausgleichsmaßnahmen.

Für Naturliebhaber ist das Mettenbacher Moos ein Kleinod, das immer neue Überraschungen birgt. „Viele Pflanzen kenne ich noch aus meiner Kindheit“, stellte die Abgeordnete der Grünen Rosi Steinberger fest, die als Umweltexpertin ihrer Fraktion das Naturschutzprojekt des Landkreises besichtigte.

Gemeinsam mit Marlene Schönberger, Landtagskandidatin aus Adlkofen ließ sich Rosi Steinberger, die auch Kreisrätin im Landkreis ist, die Erfolge des Landschaftspflegeverbands (LPV) in Landshut zeigen. Auf 180 Hektar Naturschutzfläche ist der LPV für die Pflege zuständig, lässt Mäharbeiten durchführen und siedelt seltene Pflanzen an, die in der Gegend heimisch sind, aber kaum noch Lebensräume haben.

„Ohne Mahd keine Wiese“, erklärt Helmut Naneder. Oft höre der LPV ja, dass man der Natur freien Lauf lassen soll. Aber dann würde die Gegend sehr schnell mit Büschen zuwachsen. Eine Feuchtwiese die einmal im Jahr gemäht oder von Rindern beweidet wird, bietet eine große Fülle an Arten. Und mit den Pflanzen kommen auch die Tiere, die an diese Pflanzen angepasst sind, so Tobias Lermer.

Der LPV Landshut wurde vor zwei Jahren gegründet und umfasst inzwischen 29 Landkreisgemeinden, die Stadt Landshut und 16 Verbände. Er hat unter anderem den Auftrag, Biotope zu sichern und zu pflegen, Projekte des Naturschutzes zu entwickeln und ökologische Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen.

Bei diesen Aufgaben konnte der LPV viele Landwirte als Partner gewinnen. Für die Durchführung der Pflegemaßahmen können sich Bauern ein zweites Standbein schaffen und ein Zusatzeinkommen generieren. So arbeiten Landwirte und Umweltschützer beim Erhalt der Artenvielfalt gut zusammen, so Naneder.

Immer öfter melden sich auch Privatpersonen, die etwas Land geerbt haben und lassen dieses vom LPV naturnah bewirtschaften. Für Grundbesitzer, die in den Mitgliedsgemeinden wohnen ist dieser Service kostenlos. Auf diese Weise wurden bereits 25 Hektar der Natur zur Verfügung gestellt. Rosi Steinberger und Marlene Schönberger waren begeistert von den Erfolgen des LPV und hoffen, dass weitere Flächen im Mettenbacher und Grießenbacher Moos angekauft werden können.



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