Landtag: Bündnis 90/ DIE GRÜNEN fordern mehr Geld für tierversuchsfreie Forschungsmethoden

Pressemeldung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.

Der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags stimmt morgen über zwei Anträge von Bündnis 90/ DIE GRÜNEN zum Haushaltsplan der Jahre 2015/2016 ab: Ein Antrag fordert ein umfangreiches Forschungsförderprogramm für Ersatzmethoden zu Tierversuchen, ein weiterer soll den „Einkauf von Tieren für Versuchszwecke“ zu jeweils 26.000 Euro pro Jahr verhindern. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Bayern begrüßen die beiden Änderungsvorschläge im Haushaltsentwurf und fordern von den Landtagsabgeordneten im Ausschuss parteiübergreifende Zustimmung im Sinne des Tierschutzes und im Sinne eines wissenschaftlich innovativen Bayerns.
„Die aktuelle Förderpolitik im Bereich Tierversuche ist ein Armutszeugnis für den Innovationsstandort Bayern. Im Bundesvergleich hinken wir deutlich hinterher“, kritisiert Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes und Leiterin der Akademie für Tierschutz in Neubiberg bei München. Und Nicole Brühl, Präsidentin des Landesverbandes Bayern, ergänzt: „Die Anträge bieten die wichtige Chance, einen Wandel einzuleiten hin zu einer zukunftsweisenden Förderpolitik und weg von einer subventionierten Tierversuchsforschung.“ In Bayern wurden 2012 fast 400.000 Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet, damit nimmt der Freistaat einen der traurigen Spitzenplätze unter den Bundesländern ein.
Bündnis 90/ DIE GRÜNEN fordern in einem der Anträge, dass in den bayerischen Haushaltsplan (Doppelhaushalt 2015/2016) ein Forschungsförderprogramm für Ersatzmethoden zu Tierversuchen aufgenommen wird. Aus Sicht der Tierschützer ein guter Ansatz, weil Bayern bislang keine eigene Förderinitiative für tierversuchsfreie Forschung und keinen Forschungspreis oder dergleichen hat - im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus sieht der Haushaltsplan aktuell noch vor, dass das Land den Tierkliniken der Universitäten Geld für den Einkauf von Tieren, die in Tierversuchen eingesetzt werden, zuschießt, mehr als 26.000 Euro pro Jahr. Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt einen Antrag, wonach diese Summe besser in die Erforschung und Entwicklung von Ersatzmethoden zu Tierversuchen fließen sollte. Mit Blick auf die Landeshauptstadt mit entsprechender Strahlkraft sollte gerade München als Standort zweier Exzellenz-Universitäten Schwerpunkt und Vorbild für tierversuchsfreie Test- und Forschungsmethoden sein. Dr. Rusche abschließend: „Wir sind nicht gegen Forschung, sondern für einen dringend überfälligen Ersatz von Tierversuchen im Sinne einer modernen und innovativen Wissenschaft“.

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