Grüne suchen das Gespräch zur Zukunft der Agrarpolitik

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag, Dr. Anton Hofreiter, war zu Besuch in Landshut. Diesen Besuch nahm Rosi Steinberger, MdL, zum Anlass, ein Fachgespräch über die Zukunft der Agrarpolitik  zu veranstalten.

An der Diskussion nahmen die beiden Landesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL, Edith Lirsch und Josef Schmid teil. Vertreter der Bioanbauverbände Bioland und Naturland waren Josef Wetzstein und Hans Hohenester.

In der Diskussion stellten alle Teilnehmer übereinstimmend fest, dass die Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten Jahren immer mehr Richtung Industrialisierung gegangen ist.

Die Ausrichtung auf den Export ist der falsche Weg, da waren sich die Diskutanten einig. Wichtiger wäre es vielmehr, auf regionale Erzeugung und regionale Kreisläufe Wert zu legen.

Dr. Anton Hofreiter beschrieb die Initiativen der grünen Bundestagsfraktion. „Wir brauchen in der Landwirtschaft wieder die Flächenbindung, die unter Seehofer aufgegeben wurde“, so Hofreiter. Es kann nicht sein, dass wir hier in Europa unsere Tiere mit immer mehr Soja mästen, während in Südamerika Menschen ermordet werden, um ihnen ihr Land für den Sojaanbau wegzunehmen.

Der Gebrauch von Antibiotika in der Tiermast ist zu hoch. Darin besteht Einigkeit. Es könne nicht sein, dass zunehmend Reserveantibiotika eingesetzt werden, nur weil diese besser wirken. „Wir haben letzte Woche einen Antrag im Landtag verloren, der den Einsatz dieser für die Menschen so wichtigen Medikamente in der Tiermast verbieten sollte“, berichtete Rosi Steinberger. „Leider hat die CSU unseren Antrag abgelehnt.“

Die Vertreter der Bioanbauverbände betonten die Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft für die Umwelt. Es sei bewiesen, dass das Grundwasser unter biologischen Anbauflächen weit weniger belastet sei, wie unter konventioneller Landbewirtschaftung. Außerdem werde hier auf geschlossene Nährstoffkreisläufe wert gelegt.

Trotz dieser Bedeutung für die Gesellschaft und trotz der hohen Nachfrage der VerbraucherInnen führt die biologische Landwirtschaft immer noch ein Nischendasein. 

Die TeilnehmerInnen der Diskussion waren sich einig, dass eine Vernetzung aller Kräfte nötig sei, die sich der Änderung der Landwirtschaftspolitik verschrieben haben. Ein breites Bündnis soll an Strategien arbeiten, um die bäuerlichen und ökologischen Betriebe in Bayern zu fördern. Eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft wird von der Gesellschaft abgelehnt. An dieser Entwicklung verdienen am Ende nur die Agrarkonzerne, Saatgutmultis und die agrochemische Industrie.

 

 

 

 

 

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