Zu Besuch in der Clearingstelle

Rosi Steinberger, machte sich letzte Woche ein Bild von der Clearingstelle der Rummelsberger Diakonie in Passau.

Unter Clearing versteht man die Ersterfassung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UM). In dieser Zeit werden die Jugendlichen psychologisch betreut, der Gesundheitszustand wird gründlich erfasst und die Umstände der Flucht eruiert. Dieses Clearing hat bisher mindestens 4 Wochen gedauert. In dieser Zeit konnte der Hilfebedarf ermittelt werden, die Jugendlichen Vertrauen zu den Betreuern fassen und sie konnten auf eine Weiterreise in Deutschland vorbereitet werden. Das geht jetzt nicht mehr, denn das Clearing wurde durch eine vorläufige Inobhutnahme im Rahmen der bundesweiten Verteilung ersetzt. „Dieses Vorgehen ist unverständlich und führt auch nicht zum Ziel“, sagt Steinberger. Denn dann müsste in der nächsten Station wieder alles von vorne beginnen.

Jugendliche werden nur unvorbereitet nach kurzer Zeit in andere Bundesländer verlegt, wo es oft nicht einmal Strukturen zur Versorgung gibt. Dabei wäre es besonders wichtig, die in Bayern vorhandenen und etablierten Strukturen zu nutzen. Die Abgeordnete findet, es mache ja keinen Sinn, erst hier Strukturen aufzubauen, und sie dann eben brach liegen zu lassen. Besonders schade findet es Steinberger, dass ein Passauer Angebot zur Schulung bzgl. Jugendhilfe im UM-Bereich in anderen Bundesländern bisher leider nicht angenommen wurde. „Für Passau ist diese Clearingstelle ein Glücksfall und ein Vorbild für Integrationsarbeit. Jugendliche, die hier Erstbetreuung erhalten, werden sich gut integrieren können“ ist sich Stadtrat Stephan Bauer sicher. Steinberger versprach, sich bei der Regierung von Niederbayern sowie beim Integrationsbeauftragten für die Beibehaltung des Clearingverfahrens einzusetzen.

Foto v.l.n.r.: Matthias Schacherbauer, Alexander Madl (beide Rummelsberger Diakonie), MdL Rosi Steinberger, Stadtrat Stephan Bauer, Passau

 



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